Gerichtsverfahren in Holland

Geschäftsstreitigkeiten und Vertragsstreitigkeiten sind etwas, das sich niemand wünscht. Dennoch ist nicht jede Zusammenarbeit reibungslos, und ein Geschäftsstreit kann zum Teil unvermeidlich sein.

So kann es etwa passieren, dass Sie von der Leistung Ihres Vertragspartners enttäuscht sind oder dass Sie mit den gelieferten Produkten oder Dienstleistungen unzufrieden sind. Umgekehrt kann Ihr Vertragspartner auch einen Anspruch gegen Sie geltend machen, mit dem Sie nicht einverstanden sind. Beispielsweise kann der Vertrag falsch ausgelegt worden sein und/oder die Parteien hatten zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses unterschiedliche Absichten.

Auch ohne abgeschlossenen Vertrag kann ein Schaden entstehen. So kann eine Partei Ihnen Schaden zufügen, ohne dass Sie ihr jemals begegnet sind, oder wenn es noch gar keinen Vertrag gibt. Ein typisches Beispiel ist insoweit etwa, von einem Auto angefahren zu werden.

Eine Haftung kann hier auch dann entstehen, wenn Verhandlungen vorzeitig abgebrochen werden oder umgekehrt, wenn eine geschäftliche Vereinbarung abrupt scheitert. Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie es zu einem Geschäftsstreit kommen kann.

Gerichtsverfahren über Verträge

Bei Rechtsstreitigkeiten über Verträge können Sie sich an ein niederländisches Zivilgericht wenden, das verschiedene Arten von Zivilverfahren anbietet: das Vorladungsverfahren (auch Klageverfahren oder Verfahren in der Hauptsache genannt), das Antragsverfahren (denken Sie an einen Antrag auf Erlaubnis zur Durchführung einer vorläufigen Pfändung) und das zivilrechtliche Eilverfahren (auch vorläufiger Rechtsschutz genannt).

Unsere Anwälte verfügen über einen großen Erfahrungsschatz bei der Unterstützung von Parteien in allen Arten von Verfahren. Je nach Fall legen wir gemeinsam mit Ihnen fest, welches Verfahren zu führen ist. Wenn wir Ihre Interessen verteidigen müssen, können wir das selbstverständlich in allen Arten von Verfahren vor den Zivilgerichten für Sie übernehmen.

Was kostet ein Gerichtsverfahren?

Die Kosten eines Gerichtsverfahrens hängen von der Art des Verfahrens sowie der Komplexität und dem Umfang des Falles ab. Sicher ist, dass es eine Reihe von Fixkosten gibt, wie z. B. die Anwaltskosten, die Kosten für die Verhandlung vor dem Zivilgericht (wir nennen sie Gerichtsgebühren), aber auch die Kosten für die Inanspruchnahme eines Dolmetschers oder z. B. eines Steuerberaters, falls erforderlich. Außerdem ist ggf. noch an Kosten für einen Gerichtsvollzieher zu denken (z. B. wenn Sie eine Mahnung zustellen lassen müssen).

Gleichzeitig müssen Sie die Risiken eines Gerichtsverfahrens in Betracht ziehen. Schließlich können Sie einen Rechtsstreit (teilweise) gewinnen oder (teilweise) verlieren. Wenn Sie einen Prozess gewinnen, kann es sein, dass die Gegenpartei einen Teil Ihrer Kosten tragen muss und dazu verurteilt wird, dies zu tun.

Umgekehrt kann dies auch der Fall sein, wenn Sie verlieren und dann selbst die Kosten der Gegenpartei tragen müssen. Die Grundregel lautet, dass die Gegenpartei in den meisten Fällen nicht alle Kosten tragen muss, wenn Sie gewinnen. Das Gleiche gilt umgekehrt.

Bitte beachten Sie, dass diese Regelung individuell ist und es Umstände geben kann, unter denen alle diese Kosten zu zahlen sind, z. B. in Fällen von Personenschäden, geistigem Eigentum oder wenn allgemeine Geschäftsbedingungen gelten und eine tatsächliche Verfahrenskostenerstattung vereinbart wurde. Verhältnismäßigkeit und Fairness spielen hier jedoch weiterhin eine zusätzliche oder ausgleichende Rolle.

Unabhängig davon, in welchem Stadium sich Ihr Rechtsstreit befindet, tun Sie gut daran, unverzüglich einen erfahrenen Anwalt zu beauftragen. Es ist eine verpasste Chance, wenn Sie (zu) spät erfahren, wo Sie rechtlich stehen oder welche Mittel Ihnen zur Verfügung stehen, um Ihren Fall auf die vorteilhafteste Weise aus der Welt zu schaffen.

Klageerhebung oder -verteidigung

Unsere Anwälte sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sowohl für Parteien, die einen Prozess anstrengen wollen, als auch für Parteien, die mit einer Klage konfrontiert sind. Sie können auch aus vielen anderen Gründen an einem Rechtsstreit beteiligt sein.

Zum Beispiel, weil Sie ein Zeuge sind oder selbst ein Interesse an dem Fall haben. Dann ist es dringend zu empfehlen, dass Sie rechtzeitig Alarm schlagen und einen Spezialisten mit der Wahrnehmung Ihrer Interessen beauftragen. Auf welche Weise Sie rechtzeitig klagen oder sich verteidigen sollten, ist ebenfalls Teil des Gesprächs, das Sie mit Ihrem Prozessanwalt führen.

Einleitung eines Eilverfahrens

Das Eilverfahren ist ein besonderes (Not-)Verfahren im Zivilrecht. Im Gegensatz zum normalen Verfahren wissen Sie nach einem Eilverfahren relativ schnell, woran Sie sind. Im einstweiligen Rechtsschutz spielt die Interessenabwägung zwischen den Parteien eine wichtige Rolle, und Sie können eine einstweilige Verfügung beantragen, um ein bestimmtes (rechtswidriges) Verhalten zu unterbinden.

So können Sie beispielsweise eine Veröffentlichung verhindern oder die Beendigung eines Geschäftsvertrags rückgängig machen.

Das Eilverfahren eignet sich auch für andere Fälle, die ansonsten unumkehrbar wären. Zu denken ist insoweit zum Beispiel an die Fällung eines seltenen Baumes. Natürlich kann es auch vorkommen, dass Sie mit einem Eilverfahren konfrontiert werden, wenn die Forderung gar nicht gerechtfertigt ist oder keine Dringlichkeit besteht. Ein Anwalt für Rechtsstreitigkeiten kann Sie dann optimal beraten und Sie vor Gericht vertreten.